Inhaber
Seit Ende der Neunzigerjahre ist Alexander Seiler Inhaber und Geschäftsführer von Seiler Juwelier. Er führt den Betrieb in vierter Generation – dabei war sein Werdegang nicht ganz so gradlinig, wie man es vom Nachkommen einer Juweliersfamilie vielleicht erwartet hätte.
Weit gereist und in Basel angekommen
Die Lehre zum Goldschmied sucht man vergebens in Alexander Seilers Lebenslauf. Dafür erwarten einen dort eine Realmatur sowie ein Master der Universität St. Gallen. Nach dem Studium zog es ihn zu einer grossen Schweizer Uhrenmarke, für die er drei Jahre als Produktmanager in Biel arbeitete. Daran schlossen sich drei weitere Jahre an – diese aber als Marketingmanager in Hongkong. In dieser Zeit begann auch die Überzeugungsarbeit seines Vaters, dass er sich doch bitte mit der Idee anfreunden solle, sein Juweliergeschäft eines Tages zu übernehmen – die euro-asiatischen Telefonleitungen liefen heiss. Alexander Seiler war zwar überzeugt von Branche und Sektor, hatte aber viele andere Pläne. Nach weiteren Jahren beim selben Arbeitgeber, jetzt aber wieder zurück in Biel und in leitender Funktion, fällte er aber eine Entscheidung: 1998 übernahm er die Geschäftsführung von Seiler Juwelier und ist bis heute erfolgreicher Inhaber des Unternehmens.
Alexander Seiler ist verheiratet und wohnt mit seiner Frau im Kanton Basel-Landschaft. Während 20 Jahren war er neben seiner Inhabertätigkeit bei Seiler Juwelier Partner einer Agentur, die sich mit dem Produktdesign von Konsumgütern beschäftigte – Fokus war dabei das Design von Uhren. In seiner Freizeit segelt Alexander Seiler gerne und nimmt mit seinem Boot des Typs A-Cat regelmässig an Regatten auf Schweizer Seen und Meeren rund um Europa teil.
Fragen an den Profi:
Was gefällt eigentlich Alexander Seiler?
Meine allererste Uhr:
Das war eine Eska, die Uhrenmarke meines Grossvaters mütterlicherseits. «Eska» stand für die Initialen seines Namens, «S» und «K» von «Sylvan Kocher».
Wenn ich nicht Inhaber eines Juweliergeschäfts wäre, wäre ich:
Früher interessierte ich mich für den Beruf des Mikrobiologen. Aber auch Computer faszinieren mich – zum Beispiel das Thema Künstliche Intelligenz.
Meine Lieblingsuhr für den Alltag:
Wenn ich segle, trage ich eine Smartwatch – und sonst gerne eine mechanishe Uhr mit tollen Komplikationen. Ich wechsle immer wieder, aber wenn ich eine Uhr trage, dann meistens mehrere Tage am Stück.
Mein Lieblingsedelmetall:
Platin – es ist die edelste aller Legierungen und enthält im Gegensatz zu Gold fünfmal weniger «fremdes» Metall.
Créations Seiler würde ich so beschreiben:
Unsere Hausmarke ist für mich ein Ausdruck von Individualität. Sie stellt den Edelstein oder Diamanten immer in den Vordergrund – das Edelmetall ist «nur» der schöne Rahmen.
Was mich an Uhren fasziniert:
Mein Herz tickt für die Mikromechanik. Mechanische Uhren sind Präzisionsinstrumente ohne Batterie oder Chip – es gibt für mich nichts Vergleichbares.
Dieser Schmuck geht auch für Herren:
Klassischer Herrenschmuck sind Manschettenknöpfe, Siegelring, Ehering und eine schöne Uhr. Heute tragen Männer aber auch Schmuck mit schwarzen Diamanten oder je nach Typ auch mal ein zartes Diamant-Armband.
Seiler Juwelier steht für mich:
Dafür, sich oder jemand anders zu verwöhnen, sich etwas zu gönnen und für erlebbare Individualität.
Bei speziellen Anlässen trage ich diese Uhr:
Ein schon älterer roségoldener Chronograph von Patek Philippe, der mich an meine Anfänge in meiner Firma erinnert und den ich kürzlich für unvernünftig viel Geld bei Christie's ersteigert hatte.
Die Zukunft des Detailhandels liegt für mich darin:
Schmuck oder Uhren im gehobenen Preissegment zu kaufen hat sehr viel mit Vertrauen zu tun: Unsere Kundinnen und Kunden schätzen unsere gute Beratung und wissen, dass sie bei uns nur erstklassige Produkte erhalten. Unser grosser Vorteil zum Online-Shopping ist auch die Emotionalität der direkten Begegnung – hier werden grössere Gefühle gelebt als beim Klicken auf einen Button.
Mein Lieblingsschmuck ist:
Ich liebe Farbedelsteine. Diamanten sind auch grossartig, aber Farbedelsteine sind so einzigartig, so individuell, jede Farbe hat ihre Fans, es gibt kein richtig und kein falsch... Merkt man, dass sie meine Leidenschaft sind?
Die grössten Schmucktrends sind:
Es gibt heutzutage zwei Strömungen: Einerseits die Haute Joaillerie mit exklusiver, einzigartiger Juweliersarbeit, andererseits Prêt-à-porter-Schmuck für jeden Tag, der durchaus auch zum Einkaufen getragen werden kann.